Ciao Ihr Lieben!
Alles neu macht der Mai. Zeit für eine neue Region. Für
wahnsinnige 25 Euro bin ich also nach einer fantastischen Woche in Lecce mit
dem Zug nach Sizilien gefahren. Leider hieß das: 5 Uhr morgens aufstehen, ab
zum Bahnhof und dann 10 Stunden Zugfahrt mit dreimal umsteigen und dann noch
mal die Fähre nach Messina nehmen. Eine ganz schöne Weltreise – aber weniger
anstrengend, als es klingt. Denn so fröhlich mit dem Intercity durch Kalabrien
tuckern war eigentlich ganz entspannt und es gab schöne Landschaft zum
Rausgucken. Nur beim Auffinden der richtigen Fähre am Abend hätte ich fast kurz
einen Tobsuchtsanfall bekommen. Der Weg zur Fähre und zum Ticketoffice ist
nicht sooo wirklich leicht ersichtlich und die Typen, die ich nach dem
richtigen Weg bzw. der richtigen Verbindung fragte (ich frage ja jetzt immer,
wie ihr euch vielleicht erinnert), meinten sie könnten das kleine blonde
Mädchen ein bisschen an der Nase herumführen. Gefallen lassen tue ich mir so etwas
grundsätzlich nicht, aber ich habe mir in dem Moment gewünscht, ich wäre schon
ein bisschen weiter mit meinem Italienisch. Denn basic conversations sind
inzwischen gut drin, aber schlagfertig zurückfrotzeln geht bis jetzt nur auf
Englisch (wenn ich nicht jemand gleich mit culo oder stronzo beschimpfen möchte, zumindest) – dessen waren die Herren jedoch nicht mächtig. Und gegen leere
Gesichter den Konterangriff zu starten macht weder Spaß noch Sinn. Also hab ich
mich einfach vom Acker gemacht. Die Fähre hab ich dann auch so gefunden. Selbst
ist die Frau. Sowieso.
Messina hat mich dann – endlich angekommen – wirklich
positiv überrascht. Ich hatte mir ein B&B zur Übernachtung gesucht, weil
ich keine Lust hatte, nach diesem langen Tag noch weitere Stunden im Zug zur
nächsten Station zu hocken. Deshalb hatte ich den Abend über noch ein paar Stündchen
Zeit, die Stadt zu erkunden. Ich hatte mit einer langweilig-hässlichen
Transitstadt gerechnet – aber, nee nee, Messina ist wirklich ganz hübsch. Eine
niedliche Altstadt, coole Bars, eine hübsche Einkaufsstraße und Kirchen am
Berghang mit fantastischer Aussicht auf die Stadt und das italienische
Festland. Seht selbst:
Für diese eine Übernachtung in Messina hatte ich mir ein
bisschen Luxus gegönnt. Ein Hostel hatte ich nicht wirklich gefunden und nach
dem langen Reisetag stand mir der Sinn nach ein bisschen Komfort. Für das Garibaldi B&B direkt am Rande der Altstadt hatte ich ein Schnäppchenangebot gefunden und dann nicht nur Komfort, sondern
auch noch den Blick auf den Hafen. Mein Gastgeber Fabio und sein Vater waren
dazu noch super nett und hilfsbereit. Und manchmal läuft es dann doppelt gut: Am
Ende hab ich nur einen Teil des Übernachtungspreises bezahlt, weil ich für die
beiden die Beschreibung des B&B vom Italienischen ins
Deutsche übersetzt habe. Perfect Deal also, kleine Italienischübung für mich und ein super Start in mein bevorstehendes Sizilienabenteuer!
Hübsche Aussicht.
A presto!
Rieke
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen