Donnerstag, 28. Mai 2015

Postkartenfeeling in Taormina

Ciao Ihr Lieben!

Vorab: Ich bin tierisch im Verzug, euch von meinen Erlebnissen in Sizilien zu erzählen. Heißen tut das vor allem eines – mir geht es ziemlich, ziemlich gut hier! Ich bin ein wenig überwältigt, wie wohl ich mich hier in Sizilien fühle. Aber dazu werde ich euch in den kommenden Tagen noch mehr berichten. Erstmal starte ich heute mit einem ausführlichen Bericht zu meiner ersten richtigen Station in Sizilien: Taormina.

Also, ich mache jetzt etwas, was man nie tun sollte. Ich nehme den Spannungsbogen aus der Story raus und komme direkt zum Knackpunkt: TAORMINA IST EIN ABSOLUTES REISEHIGHLIGHT!

Die Gegend um Taormina ist so wunderschön, dass einem schon bei der Anfahrt mit dem Bus die Kinnlade herunterklappt, wenn man zum ersten Mal die Küste, das Städtchen und den Ätna im Hintergrund im Panoramablick sieht. Beeindruckend das Ganze. Und es lässt einen verzeihen, dass man nicht die einzige Person ist, die auf die Idee gekommen ist, sich Taormina anzusehen. Der Ort ist schon sehr auf Touristen ausgelegt. Echtes italienisches Leben findet man hier jetzt eher nicht so. Ein klein bisschen wie ein sizilianisches Disneyland. Aber manchmal gibt es eben auch gute Gründe, wenn ein Ort Menschen von überall her wie magisch anzieht.



Mein Hostel war für die paar Tage ganz wunderbar. Furchtbar nette Leute, sehr sauber und irgendwie total gemütlich. Und ein wenig habe ich mich bestätigt gefühlt in meiner Entscheidung, keinen workaway-Stop auf meiner Reise einzulegen und einfach herum zu reisen. Eigentlich wollte ich hier und dort für längere Zeit Halt machen und ein wenig aushelfen. Und eben auch ein wenig Geld sparen. Ich habe im Hostel dann zwei ganz wunderbare Mädels getroffen, eine aus Deutschland und eine aus den USA, die beide gerade zum Workawayen in Taormina ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Ein bisschen habe ich sie im ersten Moment beneidet um den festen Ort, die Bezugspersonen, den Kreis, den sie sich dort aufgebaut haben. Aber im Endeffekt hatten die beiden kaum Zeit gehabt, sich irgendetwas von Sizilien anzusehen und waren mehr oder weniger komplett hier in Taormina geblieben. Das ist bei einem Ort wie Taormina kein so furchtbar schlechtes Los. Aber ich habe gerade jetzt das große Glück, wirklich reisen zu können. Und ich möchte keinen neuen Menschen, keinen neuen Ort und keine neue, abgedrehte Situation missen. Ankommen kann ich irgendwann anders. Im Moment geht es darum, immer weiterzuziehen, zu schauen wo es mir gefällt und wo nicht, spontan zu sein - und frei. Das ist der größte Luxus, den ich mir gerade vorstellen kann. Und für euch macht es die Sache auch definitiv spannender! ;)

Hier sind meine Tipps für Taormina:


Das antike Teatro Greco besuchen. Am besten direkt zu Beginn, denn der Ausblick auf den Ätna ist einfach eine perfekte Einstimmung auf die Gegend.


Einen kleinen Abstieg vom Berg später hopst ihr in die Bucht der Isola Bella. Oder besser nicht hopsen – eher vorsichtig herantasten. Die Riesenkiesel am Strand sind bestenfalls ein wenig nervig und schlimmstenfalls der Grund für euren finalen Genickbruch. Aber schön ist es. SO SCHÖN.




Die unter Naturschutz gestellte Isola Bella lässt sich übrigens auch besichtigen. Macht das! Eine kleine Oase!


Eine Oase gibt es auch in Taormina selbst: Den wohl hübschesten Park ganz Siziliens, den Giardino Pubblico. In dem kann man kostenlos den ganzen Tag verbringen, die Gartenhäuser bestaunen, sich auf eine Wiese legen oder den Ausblick genießen. 



Einmal kräftig durchatmen, und dann rauf den Berg! Den wohl schönsten Blick über die Gegend gibt es in Castelmola. Es fährt auch ein Bus hoch, aber das ist für Sitzpinkler. Plant ein, etwa eine Stunde für den Aufstieg zu brauchen und dabei den fettesten Ausblick aller Zeiten zu genießn.




Also, hopp auf die Füße, denn oben angekommen gibt es dann auch eine Belohnung: In der Bar Turrisi gibt es gratis den berühmten Vino alla Mandorla zu probieren. Und eine etwas gewöhnungsbedürftige Einrichtung zu bestaunen. Angelehnt an den griechischen Gott Priapous steht hier alles unter dem Motto Phallus. Auch wenn die Bar damit die sizialianische Kulturgeschichte betonen will, schreit es in diesem Laden schlussendlich einfach sehr, sehr laut „PENIS!“


Nach dem Abstieg knurrt der Magen und eines kann man in Italien ganz sicher nicht: Hungern! Ich habe in Sizilien inzwischen gefühlt an die 200 Arancini gegessen. Einige der besten dieser frittierten Reisbälle mit sündhaften, herzhaften Füllungen gab es in Taormina. Im Corso Umberto gibt es viele kleine Läden mit fantastischen Arancini. Zu den beliebtesten gehört wohl Arancini in Corso. Einfach ein Bällchen aussuchen, an eine Piazza hocken und die Aussicht genießen.

Einen ganzen Haufen weitere sizilianische Spezialitäten, wie zum Beispiel der Sorbet/Eis-Mix Granita gibt es außerdem in der Bam Bar. Abends ausgehen auf einen Cocktail und gute Musik lässt es sich ganz famos und gemütlich im Café Timoleone (von meinem Abend dort mit den Mädels aus dem Hostel existieren seltsamerweise keine Bilder, aber so ist es nun mal: Die schönsten Abende bleiben undokumentiert.)

Wer nach Sizilien kommt, muss auch den Ätna sehen - und das am Besten nicht nur aus der Ferne. Von Taormina aus habe ich mich auf eine kleine Tagestour zum Vulkan aufgemacht - Fotos und Stories dazu gibt es dann im nächsten Post!

A presto!

Rieke


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