Samstag, 9. Mai 2015

Über fehlende Puzzleteile


Ciao, Ihr Lieben!

Heute abend wollte ich mit euch noch ein paar persönliche Gedanken teilen, die mich während meines Aufenthalts an der Amalfiküste beschäftigt haben. Die Amalfiküste ist wirklich ein besonderer Fleck Erde. Wer nicht gerade in der absoluten Hochsaison dort aufschlägt, erlebt ein wunderbar entspanntes Naturwunder, das man nicht mehr so schnell vergisst. Die Natur und ihre Schätze sind hier so reichhaltig und divers, dass man jeden Tag Neues entdecken und lernen kann. Und man findet hier Menschen, die genau das Tag für Tag tun wollen.

Für mich war es dennoch nach einigen Tagen höchste Zeit, wieder weiterzuziehen. Nicht nur, weil noch so viel mehr auf meiner Liste stand, sondern auch, weil es mir meine Hummeln im Hintern und mein Bauchgefühl befahlen. Das habe ich in jeder Faser meines Körpers gespürt. Es ist schon seltsam: Manchmal kann ein Ort noch so bezaubernd, die Menschen noch so herzlich und das Wetter noch so göttlich sein – wenn irgendein winziges, unbenennbares Puzzleteilchen fehlt, kommt man dort an diesem Ort nicht so an, wie man es gern möchte. Man verhält sich anders, als man es von sich selbst kennt. Man verspürt Unruhe. Die Gelassenheit fehlt. Ich wurde in diesen Tagen manchmal sehr still und es fiel mir nicht leicht, so unbedarft in die Welt hineinzuplappern, wie ich es sonst tue. Ich genoss die Zeit sehr – aber irgendetwas fehlte. Aber danach zu suchen, hat irgendwie keinen Sinn ergeben. Denn man sucht nach etwas, das man nicht finden kann - weil man keinen blassen Schimmer hat, wie das, was man da sucht, eigentlich aussieht. Sich in Gedanken zu überschlagen, was der Grund dafür sein könnte, bringt dich deshalb keinen großen Sprung weiter.

Manchmal sind es ja gerade diese kleinen Erfahrungen, die ganze Gedankenketten auslösen. Für mich habe ich vor allem eine Erkenntnis daraus gezogen: Acceptance is key. Auch und vor allem die Akzeptanz für die eigenen Stimmungen, Gefühle und Bedürfnisse. Viel zu oft verdrängen, verbieten oder bewerten wir unseren spontanen Gefühlsregungen und stülpen irgendetwas darüber, was uns als in dem Moment angebrachter erscheint. Manchmal sind die Dinge aber einfach wie sie sind. Und über sich selbst zu richten ist vollkommen Banane. Lernen, auf den Bauch oder die innere Stimme oder wie auch immer ihr es nennen mögt, zu hören – dabei hilft so eine Reise mehr als jeder Glücksratgeber oder Meditationsseminar. Denn im Grunde ist es ja auf einer Reise viel weniger schlimm, wenn ein Teilchen zum Glück fehlt: Wir können es einfach an einem anderen Ort weitersuchen. Und manchmal, da kommt man an einem Ort an, und jemand hat das Puzzle für einen schon fertig gesetzt. Und das Gefühl ist wirklich das Allerdufteste.

A presto!

Rieke

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